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Sprechhilfen dienen Menschen mit Stimm- und Sprachstörungen zum Ausgleich der fehlenden oder beeinträchtigten Funktio-nen. Sie ermöglichen den Betroffenen, mit ihren Mitmenschen sprachlich zu kommunizieren. Zu den Sprechhilfen im Sinne dieser Produktgruppe sind die Sprachverstärker, die Tonerzeuger (elektronischen Sprechhil-fen) für Kehlkopflose und die Stimmersatzhilfen zu zählen. Nach Erkrankungen des Kehlkopfes, insbesondere der Stimmbän- der, nach Schilddrüsen- und Kehlkopfoperationen einschließ- lich der Laryngektomie (Entfernung des Kehlkopfes) sowie bei neurologischen Erkrankungen besteht oft eine Stimmschwäche (Phonastenie) oder Stimmlosigkeit. Bei ungünstigen anatomischen Voraussetzungen oder bei man-gelndem Erfolg einer logopädischen Behandlung kann in Ergän-zung eine Sprechhilfe zur Anwendung kommen. Sprachverstärker: Laryngektomierte, deren Ösophagusstimme zu leise ist und Versicherte mit einer Stimmschwäche können einen Sprachver-stärker nutzen, um wieder verständlich sprechen zu können. Hierbei wird in ein Mikrofon gesprochen, die Sprache ver-stärkt und über einen Lautsprecher ausgegeben. Die Empfind-lichkeit des Gerätes ist dabei der Sprachlautstärke des Be-nutzers angepaßt. Tonerzeuger (elektronische Sprechhilfen): Nach der operativen Entfernung des Kehlkopfes fehlt der "Tongenerator" für die Bildung der Stimme und damit für die Bildung einer tonalen Sprache. Man strebt in solchen Fällen gewöhnlich an, daß der Laryngektomierte unter logopädischer Anweisung lernt, mit Hilfe der Speiseröhre Töne zu erzeugen. Laryngektomierte, die diese Ösophagusstimme nicht erlernen können, noch nicht erlernt haben bzw. nicht genügend gut sprechen können, müssen auf technische Hilfsmittel zurück-greifen. Hier haben sich vor allem elektronische Sprechhilfen durch-gesetzt. Gebräuchlich geworden sind heute Schwingungsgeber, mit denen mechanische Schwingungen erzeugt werden, die dann über einen Schwingungskopf von außen am Hals oder am Mundbo-den in den Mund-Rachen-Raum weitergegeben werden. Wenn der Laryngektomierte während dieser Schwingungen artikuliert, erzeugt er eine hörbare Sprache. Für Laryngektomierte, die nicht in der Lage sind, trotz aus-reichender logopädischer Unterweisung, die Ösophagusstimme zu erlernen oder wenn Shunt-Ventile nicht in Frage kommen sowie für die erste Zeit nach der Kehlkopfoperation ist ein Tonerzeuger das wichtigste Hilfsmittel zur Wiedererlangung der sprachlichen Kommunikationsfähigkeit. Stimmersatzhilfen: Shunt-Ventile (sog. Stimmprothesen) sind Einwegklappenven-tile, welche in einen Shunt (Punktion) zwischen Luftröhre (Trachea) und Speiseröhre (Ösophagus) eingesetzt werden, um die Wiederherstellung der Stimme nach einer Totallaryngekto-mie zu erreichen. Das Einwegventil schützt die Atemwege während des Schluckens vor Aspiration und es öffnet sich unter positivem Druck aus der Trachea, so daß Luft in den Ösophagus übertreten kann, um Stimmlaute zu erzeugen. Es gibt eine Reihe von unterschiedlichen Shunt-Ventilen. Bei all diesen Ventilen ist das Funktionsprinzip gleich. Sie un-terscheiden sich in Form, Größe und Materialbeschaffenheit. Einige Ventile können von den Patienten selbst gewechselt werden, andere sind nur vom Arzt auswechselbar. Als Hilfs-mittel im Sinne dieser Produktgruppe sind hier nur die vom Patienten auswechselbaren Ventile anzusehen. Oftmals wird in Ergänzung zu Shunt-Ventilen ein sog. Tra-cheostomaventil verordnet. Dieses wird wie eine Kanüle in das Tracheostoma eingesetzt und funktioniert wie ein Ven-til. Beim üblichen Ein- und Ausatmen ist das Tracheostoma-ventil geöffnet, beim Sprechen mit höherem Ausatemdruck schließt es sich, so daß die Luft über das Shunt-Ventil umgeleitet wird. Querverweise: Sprechventile und Sprechkanülen: siehe PG 12 "Hilfsmittel bei Tracheostoma" Kommunikationshilfen: siehe PG 16 "Kommunikationshilfen"
Indikation:
- Anlagebedingte Kehlkopfasymmetrien - Sonstige Mißbildungen des Kehlkopfes - Folgezustände nach Kehlkopftraumen - Stimmlippenzysten, -polypen, -ödeme, -papillome und Stimm- lippenschwäche nach Laryngitiden und Infektionskrankheiten - Zustände nach operativen Eingriffen am Kehlkopf (z.B. Laryngektomie, Lateralfixation) - Lähmung/erhebliche Funktionsstörung der Kehlkopfmuskulatur Stimm- und Sprachstörungen bedürfen immer einer phonia-trisch/logopädischen Therapie, deren Ziel die Wiederherstel-lung bzw. die Besserung der Stimmfunktion ist. Ferner soll vermieden werden, daß es zu weiteren Stimmverschlechterun-gen kommt. In Ergänzung zur Therapie kann eine Sprechhilfe verordnet werden. Die Therapie umfaßt dann auch die Anleitung zum Ge-brauch der Sprechhilfe. Sprachverstärker sind immer dann indiziert, wenn die vor- handene Stimme für eine normale Kommunikation zu leise ist (z.B. bei Stimmbandgeschädigten, Ösophagussprechern, Kehl- kopfmißbildungen). Die sogenannte "Flüstersprache" kann jedoch nicht verstärkt werden. In diesen Fällen ist die Verordnung eines Tonerzeu-gers indiziert. Er kommt z.B für Laryngektomierte, welche die Ösophagusstimme nicht oder nur unzureichend beherrschen, in Frage. Nach einer Laryngektomie kann ein Shunt-Ventil verordnet werden, wenn dadurch die Möglichkeit besteht, die Fähigkeit zur lautsprachlichen Mitteilung wiederherstellen zu können.
Querverweise:
Querverweise: Sprechventile und Sprechkanülen: siehe PG 12 "Hilfsmittel bei Tracheostoma" Kommunikationshilfen: siehe PG 16 "Kommunikationshilfen"
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Historie
15
50
100
200
500
1000
Gruppe
Bezeichnung
Definition
Indikation
Querverweise
Gültig bis
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